Klimaschutzmaßnahmen für den Neubau 

Im Folgenden sind die gängigsten Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich neutral beschrieben, Fördermöglichkeiten und Fördersätze werden genannt und Weblinks zu den entsprechenden Förderstellen angegeben.

 

Gebäudedämmung nach KFW Effizienzhausstandard

Wenn Sie mit Ihrem Neubau den KFW Effizienzhausstandard 40 oder besser erreichen und das Gebäude in seinem Lebenszyklus so wenig CO2 ausstößt, dass die Anforderungen des „Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude Plus“ erreicht werden, dann können Sie über die KFW Bank einen zinsgünstigen Kredit mit einer Höhe von bis zu 100.000€ je Wohneinheit beantragen.

Wenn Sie zusätzlich noch durch die Verwendung von nachhaltigen Materialien das Qualitätssiegel „Qualitätssiegel nachhaltiges Gebäude Plus“ (bestätigt durch ein Nachhaltigkeitszertifikat) erreichen, dann können Sie über die KFW Bank einen zinsgünstigen Kredit mit einer Höhe von bis zu 150.000€ je Wohneinheit beantragen.

Für Familien mit Kindern und einem begrenzten Haushaltseinkommen können über das KFW Förderprogramm 300 bei gleichen Anforderungen an das Gebäude höhere vergünstigte Kreditsummen in Anspruch genommen werden.


Fernwärmeanschluss

Neben der Gebäudedämmung haben Sie in Mayen je nach Lage die Möglichkeit einfach und klimafreundlich mit Fernwärme zu heizen. Der sehr gute Primärenergiefaktor von 0,16 sorgt dafür, dass Ihr Gebäude leichter die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erfüllt. Dies ist vor allem im Neubau von Vorteil. Dadurch dass für die Fernwärmenutzung lediglich ein kleiner Wärmetauscher im eigenen Gebäude benötigt wird, ist das Heizen mit Fernwärme sehr bequem und günstig im Unterhalt. Es wird kein extra Raum für eine Heizungsanlage benötigt, es fallen kaum Wartungskosten an und ein Kamin oder regelmäßige Schornsteinfegerbesuche entfallen ebenfalls. Auch mit Blick auf die weiter steigende CO2-Steuer wird die Fernwärme gegenüber Öl- und Gasheizungen immer günstiger. Des Weiteren können Sie am Sonderkreditprogramm „Fernwärme“ der Kreissparkasse Mayen teilnehmen oder einen zinsgünstigen staatlichen Kredit der KFW Bank erhalten. Auf der Karte der Fernwärmeversorgung Mayen GmbH (FWM) ist nachvollziehbar, ob eine Fernwärmeleitung am Gebäudestandort vorhanden ist. Wenn Ihr Objekt nicht direkt an der Trasse liegt, lohnt sich dennoch eine Anfrage bei der Fernwärme Mayen unter: 02651 9667-85, ggf. kann dennoch ein Anschluss hergestellt werden.

Kartenausschnitt vom Versorgungsgebiet der Fernwärme.


Doch auch ohne Fernwärmeanschluss gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten wirtschaftlich und umweltfreundlich zu heizen. Im Folgenden werden bewehrte Maßnahmen genannt und beschrieben.


Wärmepumpe

Wenn die Gegebenheiten es zulassen sollte die Gebäudebeheizung und Warmwasserbereitstellung entweder mittels Fernwärme oder mit einer strombetriebenen Wärmepumpe, wie z.B. einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer Sole-Wasser-Wärmepumpen erfolgen. Diese Art der Beheizung ist für Ihren gut gedämmten Neubau in der Regel am wirtschaftlichsten. Vom Einbau einer Öl- oder Gasheizung sollte mit Blick auf die zukünftig sehr hohen Betriebskosten und unter Klimaschutzaspekten abgesehen werden. Für die Wärmeverteilung sollten, wenn möglich großflächige Heizelemente eingeplant werden. Dadurch kann die Wärmepumpe mit einer geringeren Vorlauftemperatur betrieben werden und arbeitet noch effizienter.
Eine Sole Erdwärmepumpe kann gegenüber einer Luftwärmepumpe im Sommer sehr energiesparend und günstig zum Kühlen verwendet werden. Eine Investition also, die sich vor allem mit Blick auf die immer wärmer werdenden Sommer lohnt. Kombiniert mit der Möglichkeit durch Außenrollos oder Dachüberstände ein Eindringen der Sonnenstrahlung in das Gebäude zu verhindern sind auch ohne Klimaanlage angenehme Raumtemperaturen im Sommer möglich. Im Winter kann bei geöffneten Rollos durch große Fenster die Sonne weit in das Gebäude eindringen und dadurch kostenlos das Gebäude heizen.


Pelletheizung

Der Einbau einer Pelletheizung im Neubau ist generell möglich. Aufgrund der höheren Anschaffungskosten, des größeren Platzbedarfes für das Pelletlager und der zukünftig voraussichtlich höheren Betriebskosten ist der Einbau einer Pelletheizung im Neubau in der Regel nicht wirtschaftlich.

 

Gründach

Haben Sie schon mal über eine Dachbegrünung nachgedacht? Ein Gründach bietet zahlreiche Vorteile. So trägt ein Gründach im Sommer durch Verdunstungskälte zu einer angenehmen Raumtemperatur bei. Im Winter wirkt ein Gründach isolierend und hilft die Heizkosten weiter zu reduzieren. Den Wasserrückhalt eines Gründaches belohnt das Abwasserwerk Mayen, indem für die begrünte Dachfläche um 50 bis 70 Prozent reduzierte Niederschlagsbeiträge anfallen. Die genauen Bedingungen können dem §23 der „Satzung über die Erhebung von Entgelten für die öffentliche Abwasserbeseitigung der Stadt Mayen“ entnommen werden. Die Kosten für ein Gründach belaufen sich im Schnitt auf rund 50 Euro pro Quadratmeter.


Photovoltaik

Zur Deckung des Strombedarfes bietet sich eine Photovoltaikanlage (PV Anlage), wenn möglich mit West-Ost Ausrichtung, an. Besonders in Kombination mit einer strombetriebenen Wärmepumpe lässt sich der Eigenverbrauchsanteil erhöhen. Durch einen Batteriespeicher kann der tagsüber erzeugte Strom für den Eigenverbrauch am Abend gespeichert werden. So lässt sich der Eigenverbrauch weiter erhöhen.
Wer schon ein Elektroauto besitzt oder später plant ein Elektro-Auto anzuschaffen, für denjenigen bietet es sich an, dieses zusätzlich noch sehr günstig mit dem eigenen PV Strom zu laden. Dadurch kann der Eigenverbrauchsanteil noch weiter erhöht werden. Dieser zusätzliche Verbrauch sollte dann allerdings bei der Anlagendimensionierung bereits berücksichtigt werden. Des Weiteren lohnt sich in diesem Zusammenhang die Installation eines Starkstromanschlusses in der eigenen Garage oder Carport. Dadurch kann dort zu einem späteren Zeitpunkt problemlos eine PKW-Ladestation (Wallbox) nachgerüstet werden.
Für die PV Anlage an sich gibt es keine staatliche Förderung. Allerdings gibt es eine auf 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung von aktuell rund sieben Cent je Kilowattstunde. Außerdem sind durch einen hohen Eigenverbrauch große Einsparungen bei den eigenen Stromkosten möglich. Vor allem dadurch lohnt sich eine PV Anlage. Denn hier sparen Sie für jede nicht aus dem Netz bezogene Kilowattstunde im Schnitt mindestens 30 Cent ein, also mehr als dreimal so viel wie Sie für die Netzeinspeisung erhalten. Die Amortisationszeit einer PV Anlage beträgt je nach Ausführung zwischen sieben und 15 Jahren. Mit Blick auf die für 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung und tendenziell steigenden Strompreisen lohnt sich bei geeigneten Dachflächen die Errichtung von PV Anlagen nahezu immer.

 

Zisterne

Um kostenlos benötigtes Brauchwasser zu erhalten lohnt sich der Bau einer Zisterne. Hierdurch können Sie erhebliche Wasserkosten sparen, indem aufgefangenes Wasser zum Beispiel für die Toilettenspülungen und die Gartenbewässerung genutzt wird. Die Kosten für Zisternen variieren je nach Größe und Ausführung enorm, so dass hier keine zuverlässigen Werte genannt werden können.

Durch die Nutzung einer Zisterne können die Gebühren für die Niederschlagswasserbeseitigung reduziert werden. Nähere Informationen dazu finden Sie in der Endgeldsatzung des AWB §23.


Fazit

Erklärtes Ziel von neuerrichteten Gebäuden sollte ein CO2-neutraler Betrieb sein. Dies kann durch relativ wenige Maßnahmen schon heute problemlos und auch wirtschaftlich umgesetzt werden. Kernelemente sind hierbei die Gebäudedämmung, Raumheizung, Warmwasserbereitstellung und Stromerzeugung. Wenn Sie die vorgeschlagenen Maßnahmen beim Bau berücksichtigen, dann sind stetig steigende Energiekosten (zum Beispiel für Gas oder Öl), bedingt durch eine kontinuierliche Steigerung der CO2-Steuer, für Sie kein Thema mehr.

 

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