Gab es Atlantis in der Ägäis wirklich?

Mayen. Diesen Fragen ging Dr. Ulrich Johann im Rahmen der Reihe „Seniorenakademie- Aktiv im Alter“ nach.

Beschreiben sie reale Landschaften oder sind sie ein Phantasieprodukt, mit der Freiheit des Künstlers gemalt? Dr. Johann blieb in seinem Ruhestand neugierig und arbeitete sich mit Hilfe seines wissenschaftlichen Hintergrundes als Astrophysiker, seiner Kenntnisse über Vulkane und seinem Interesse für Frühgeschichte und griechische Mythologie in diese Fragen ein.

Seinen Ausführungen merkte man die ungebrochene Energie, die „kindliche Neugier“, die Offenheit für ungewöhnliche Wege, frei von Fachdisziplinen an. Sein Fazit: Im Verlauf des Hellenischen „Feuerrings“ kam es über die Jahrtausende wiederholt zu heftigen Vulkanausbrüchen, auch auf Santorin. Innerhalb des bestehenden Rings der fast runden Insel formten abwechselnd Einbrüche durch vulkanische Explosionen und Aufbau von Schildvulkanen durch umfangreiche Lavaausflüsse eine charakteristische Landschaft. Ihr Aussehen vor der letzten Katastrophe 1600 v.Chr. wurde in Fresken genauso festgehalten wie Teile des rituellen Lebens.

So faszinieren heute noch die Gebirgszüge, deren Landmarken Dr. Johann der heutigen Landschaft 1:1 zuordnen konnte, die Schiffsprozession, bei der hohe Würdenträger auf reich geschmückten Booten deutlich erkennbar sind, ebenso wie die allzu realistische Seeschlacht. Hier bieten sich direkte Parallelen zu der Atlantislegende von Platon an, der die Stadt als hoch entwickelt, reich und einen Sehnsuchtsort schlechthin beschrieb.

Die Fresken können heute am Ausgrabungsort in Akrotiri auf Santorin und im Nationalmuseum in Athen bewundert werden. Die Zuschauer erlebten einen sehr interessanten Nachmittag. Die „Seniorenakademie-Aktiv im Alter“ dankt Dr. Johann an dieser Stelle noch einmal für sein Engagement und die viele Arbeit, die er in dieses Projekt gesteckt hat.