Oberbürgermeister Dirk Meid begrüßte die Teilnehmenden am Oberen Marktplatz und betonte in seiner Ansprache: „Das Erinnern ist kein Selbstzweck, sondern ein menschliches Bedürfnis. Wir haben die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sich die Fehler der Geschichte nicht wiederholen.“
Auch Pfarrerin Metje Steinau von der Evangelischen Kirche Mayen, Gemeindereferentin Evelyne Schumacher von der Pfarrei St. Lukas sowie Marina Kashdan und Abram Abayev vom Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz trugen mit ihren Worten zum Programm bei und unterstrichen die Bedeutung des Gedenkens und des respektvollen Miteinanders.
Schülerinnen und Schüler verschiedener Mayener Schulen erinnerten mit eindrucksvollen Wortbeiträgen an das jüdische Leben in der Stadt und die Verfolgung während des Nationalsozialismus. Der Schweigeweg führte die Teilnehmenden zu mehreren Erinnerungsorten, darunter die ehemalige jüdische Schule und das Mahnmal für jüdische Mitbürger an der Bürresheimer Straße.
Besonders bewegend war die Schweigeminute am Mahnmal, bei der viele Teilnehmende ihre Kerzen abstellten, als Symbol des Mitgefühls und der Verbundenheit.
Im Anschluss an den Schweigeweg lud die Initiative „Sei ein Mensch“ in die Schützenhalle der St. Sebastianus Schützengesellschaft Mayen zu einem gemeinsamen Austausch ein. Mehr als 50 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, bei jüdischen Speisen und Getränken über Erinnerungskultur und die Verantwortung der Gegenwart zu sprechen.
Die St. Sebastianus Schützengesellschaft stellte die Halle kostenfrei zur Verfügung und bot gemeinsam mit der Initiative die Bewirtung an – ein Zeichen gelebter Unterstützung und Verbundenheit, das von allen Beteiligten sehr geschätzt wurde.
Die Bürgerinitiative „Sei ein Mensch“ setzt sich für Demokratie, Vielfalt und einen respektvollen Umgang miteinander ein und veranstaltet regelmäßig Events, die zum Dialog über gesellschaftliche Verantwortung und den Umgang mit Diskriminierung einladen. Weitere Informationen und Eindrücke finden sich auf Instagram unter sei.ein.mensch.initiative.
Die Stadt Mayen dankt allen Beteiligten, insbesondere den Schülerinnen und Schülern sowie der Polizeiinspektion Mayen, die den Schweigeweg begleiteten.

