Kottenheimer Steinbrüche ins rechte Licht gerückt

Das Kottenheimer Winnfeld, das als Teil des Mühlsteinreviers RheinEifel UNESCO-Weltkulturerbe werden möchte, ist stets einen Besuch wert. Am vergangenen Wochenende ließ Lichtkünstler Peter Baur, der bereits Bauwerke wie die berühmte Burg Eltz und den Königsstuhl bei Rhens illuminiert hat, die historischen Brüche in den buntesten Farben leuchten, sodass die alten Loren und Kräne eine bisher ungekannte mystische Stimmung erzeugten.

Der insgesamt 1,6 Kilometer lange Rundweg versetzte die Besucher in die Zeit der Layer und Steinhauer zurück. Mit seinen 10 liebevoll inszenierten Stationen sprach Baur dabei alle Sinne an und es gelang ihm, selbst Findlingen und Abbauwänden ein Stück weit Leben einzuhauchen.

Unumstritten sind solche Veranstaltungen in Zeiten der Energiekrise nicht. Man kämpfe derzeit mit einem großen „Imageproblem“, so Baur. Viele Städte haben die nächtliche Beleuchtung von markanten Plätzen und Gebäuden in den vergangenen Monaten eingestellt, um Strom zu sparen. Die Aktion stand daher ganz im Zeichen der Klimaneutralität. So kamen sparsame, akkubetriebene LED-Leuchten zum Einsatz, deren Speicher zuvor mit Solarenergie aufgeladen wurden – ein Plädoyer für den Umweltschutz.

Der umtriebige Heimatverein Kottenheimer Winnfeld e.V. und Lichtkünstler Peter Baur, die die Veranstaltung gemeinsam mit Unterstützung des Mühlsteinreviers RheinEifel initiiert hatten, freuten sich über die durchweg positive Resonanz der zahlreichen Zuschauer von nah und fern. Sie hatten an zwei Stationen – organisiert vom Winnfeld-Verein und der Kottenheimer Feuerwehr – die Möglichkeit, sich mit kalten und heißen Getränken sowie frisch gegrillten Köstlichkeiten zu stärken. Der Erlös dürfte Pflege und Erhalt der Grube Montebaur zu Gute kommen, der sich der gemeinnützige Verein bereits seit Jahren akribisch widmet.

Das Kottenheimer Winnfeld repräsentiert innerhalb der UNESCO-Bewerbung des Mühlsteinreviers RheinEifel zum einen den Übergang von der Mühlsteinfertigung hin zur Werkstein- und Schotterproduktion im 19. Jahrhundert, zum anderen das große Thema des Transports – einerseits von der Grube zu den Werkplätzen, andererseits vom Abbaufeld zum Rhein. Dass Peter Baur diese Aspekte nun im wahrsten Sinne in einem neuen Licht erscheinen ließ, soll dazu beitragen, den Blick für ein häufig unterschätztes Kulturgut unserer Region zu schärfen.